Vorab ein kleiner Warnhinweis:
Dieser folgende Text kann Spuren von Humor, Ironie und Wahrheit enthalten und ist nicht bierernst gemeint.
Nun zurück zur Eingangsfrage:
Ich glaube Karneval kann sehr gesund sein.
Da wird viel gelacht und Lachen ist bekanntlich die beste Medizin.
Darüber hinaus bietet die rheinische Lebensart weitere Tipps für ein gutes und gesundes Leben.
Das möchte ich im Folgenden anhand einiger Karnevalslieder und Redensarten belegen.
"Drink doch eene mit" (Trink doch einen mit)
Dieses Lied ist eine Einladung an der Gemeinschaft teilzuhaben und nicht alleine zu bleiben.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, das soziale Kontakte einen erheblichen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben.
"Et kütt wie et kütt" (Es kommt wie es kommt)
"Loss mer fiere, nit lamentiere"(Laß und feiern und nicht rumjammern)
Diese Zeilen sind rheinische Rezepte dafür, das was ist zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.
Akzeptanz und Selbstakzeptanz, statt mit dem Schicksal und der Welt zu hadern, sind oft der erste Schritt aus einer Krise und helfen allgemein zufriedener zu sein.
Die Umstände und sich selbst mit Stärken und auch Schwächen annehmen, hilft glücklicher und stressfreier zu leben.
Je mehr man sich selbst akzeptiert, desto besser kann man auch andere annehmen. Dadurch braucht man keine Zeit und Energie mehr darauf verschwenden, seine Mitmenschen ändern zu wollen. Da Veränderung immer bei einem selbst beginnt, war das sowieso schon immer ein recht sinnloses Unterfangen.
Der Rheinländer bringt das mit Sprüchen wie: "Jeder jeck ist anders" "Lävve un lävve losse" (Leben und leben lassen) trefflich auf den Punkt.
"Kehre zuerst vor deiner eigenen Tür", heißt es im allgemeine Volksmund und verdeutlicht die Notwendigkeit der eigenen Veränderung.
"Mir sinn all, all all nur Minsche" (Wir sind alle nur Menschen) zeugt von Toleranz und Gelassenheit und hilft gegen zu ausgeprägten Perfektionismus.
Viele Lieder z.B. "Jetzt gehts los", "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Loss mer singe" verdeutlichen die Einstellung von Leben ist Jetzt und im Moment sein. Achtsamkeit der anderen Art.
5 gerade sein lassen, im Schutz einer Maske aus sich herausgehen, im Kostüm jemand ganz anderes sein, tanzen, feiern, sich selbst und andere nicht zu ernst nehmen, auch das ist gesund und kann sogar Stress abbauen helfen. Tanzen und schunkeln auf der Straße am Zugweg ist außerdem Bewegung an der frischen Luft, das kann ja gar nicht schaden.
Ich möchte es aber nicht versäumen auch auf evtl. Gefahren für die Gesundheit im Karneval hinzuweisen.
Die närrische Zeit fällt leider auch immer mit der jährlichen Grippewelle zusammen. Bützen, schunkeln, viele Menschen, das erhöht die Ansteckungsgefahr. Der Versuch die Viren durch Alkohol zu töten, schlägt leider fehl. Überhaupt ist übermäßiger Alkohlkonsum im Karneval eine weitere Gefahr. Die Leber hat gar keine närrische Zeit, sondern vollbringt u.U. Höchstleistungen. Als ich in meiner Touch For Health- Ausbildung den Testmuskel für den Lebermeridian gelernt habe, habe ich erstaunt festgestellt, dass die Testbewegung der Armbewegung beim "Kölle Alaaf" rufen entspricht. So tut der Jeck intuitiv wenigsten etwas zur Leberstärkung.
Zum Glück kommt ab Aschermittwoch die Fastenzeit und der Körper kann sich wieder regenerieren.
Ich empfehle allen Narren dann eine ausleitende Frühjahrskur und Kräutersmoothies.
Bis dahin genießen und feiern Sie die tollen Tage.
Viel Spass und dreimol kräftig Alaaf!